Was ist johann wilhelm trollmann?

Johann Wilhelm Trollmann (1907-1943) war ein deutscher Boxer, der als einer der besten Boxer seiner Zeit galt. Er wurde am 27. Dezember 1907 in Hannover geboren.

Trollmann wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und begann schon früh mit dem Boxen. Er war bekannt für seinen außergewöhnlichen Boxstil, der von Pantomime und Akrobatik beeinflusst war. Er verband Geschwindigkeit, Beweglichkeit und taktisches Geschick, um seine Gegner zu überlisten.

In den 1930er Jahren erlebte Trollmann eine erfolgreiche Karriere und gewann mehrere wichtige Boxmeisterschaften. Seine größten Erfolge waren der Gewinn der Niedersachsenmeisterschaft im Halbschwergewicht 1933 und der Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Halbschwergewicht 1934.

Trollmann wurde jedoch von den Nationalsozialisten diskriminiert, da er als Sinti-Roma-Mischling galt. Nachdem er bei einem Kampf 1933 trotz offensichtlicher Überlegenheit gegen einen als "arisch" angesehenen Boxer verloren hatte, wurde ihm verboten, mit seiner bevorzugten Boxertechnik aufzutreten. Trollmann wurde gezwungen, seine Haare zu blondieren und sich das Gesicht mit Kreide aufzuhellen, um seinen "arischen" Gegnern ähnlicher zu sehen.

Obwohl Trollmann in den nächsten Jahren weiter erfolgreich war, wurde er 1933 von den Nazis aus dem Boxverband ausgeschlossen und durfte nicht mehr in Deutschland boxen. Er und seine Familie wurden während der NS-Zeit diskriminiert und verfolgt.

Nachdem Trollmann seine sportliche Karriere beendet hatte, wurde er 1942 von den Nazis verhaftet und ins KZ Neuengamme deportiert. Am 9. Februar 1943 wurde er dort ermordet.

Johann Wilhelm Trollmann wurde posthum für seinen Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus geehrt. Im Jahr 2003 wurde er in die International Boxing Hall of Fame aufgenommen und 2016 erhielt er eine Gedenktafel am Ort seines ehemaligen Wohnhauses in Hannover. Seine Geschichte diente als Inspiration für das Theaterstück "Johann Trollmann - Der schwarze Jockei".